[tl;dr] Der Ausdruck vom „unverkrampften Patriotismus“ transportiert die durch eine Metapher gekennzeichnete Ablehnung des gefühlten Ist-Zustandes („verkrampfter Patriorismus“) und damit die Forderung nach einem unangreifbaren, emotionalen, positiven Bezug zur eigenen Nation. Mit anderen Worten: Bullshit.
Spätestens seit der FIFA Fußballweltmeisterschaft der Herren 2006, die in der Bundesrepublik Deutschland ausgetragen wurde, gibt es hierzulande einen vergleichsweise breiten Diskurs darüber, wie diese Deutschen denn zu ihrem Land stünden und wie es sich – sooo lange nach dem Krieg – für sie schickt, dieses Verhältnis auszudrücken. Die Phrase vom „unverkrampften Patriotismus“ erlangte recht zügig eine bedeutende Stellung im Diskurs und etablierte sich als Schlagwort. Aber ist unverkrampft auch unproblematisch? (Wohl eher nicht, sonst gäbe es diesen Beitrag nicht…)