Titel: Der lange Weg zur Mitte. Konstruktionsstrategien des Begriffs ‚politische Mitte‘ und seine Verwendungskontexte
Hochschule: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Art: Bachelorarbeit
Datum: 10.06.2014
Umfang: 41 Seiten
URN: urn:nbn:de:bsz:16-heidok-201815
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Abstract
Die vorliegende Arbeit zeichnet systematisch die Schritte der Konzeption des Begriffs der „politischen Mitte“ nach und versucht darzulegen, in welchen Kontexten er Anwendung findet und welche Wirkung er im politischen Diskurs der Bundesrepublik Deutschland entfaltet. Ausgangspunkt ist die Reflexion darüber, worum es sich funktional bei dem Konzept handelt, welcher sprachlicher Mittel es sich bedient und welche Wirkung sie entfalten. Hieran knüpft eine Betrachtung der „politischen Mitte“ als Denkfigur an, die einen maßgeblichen Bedeutungsaspekt des Mitte-Begriffs mit Denkmustern der griechischen Antike besetzt. Das Links-Rechts-Schema stellt den Bezugsrahmen für die „Mitte“ bereit, während die Binnenabgrenzung auf dieser das Definitionskriterium des Konzepts „Mitte“ darstellt. Anhand der Verwendungsgeschichte des Mitte-Begriffs im deutschen politischen Diskurs wird hergeleitet, welche Bedeutungsaspekte heute mit dem Ausdruck verbunden werden.
Auf diese Weise lässt sich zeigen, dass politische Mitte – einhergehend mit der Etablierung des „Extremismus“-Konzepts – zur ordnungspolitischen Größe wurde, die Mehrheitsverhältnisse und somit Legitimitätsansprüche chiffriert. Grundlegende konzeptionelle Anforderungen an den Begriff wurden umdefiniert und im ursprünglichen Sinne nicht mehr erfüllt, wozu die Orientierungsfunktion innerhalb der Links-Rechts-Heuristik gehört.
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